Tiere rebellieren, Schweine übernehmen.

Was passiert, wenn eine eigentlich gute Idee von wenigen Machthungrigen okkupiert und ins Absurde pervertiert wird? Denn wenn die Tierrevolte scheitert, übernimmt die Schweine-Diktatur. Für George Orwells Animal Farm, bzw. Farm der Tiere, wie der Roman auf Deutsch heißt, geht es genau um diesen Weg als Analogie zum Stalinismus. Nur soll es heute nicht um den Roman gehen, sondern um die Umsetzung für die Bühne, die bis zum 29.03.2023 am Theater Konstanz unter der Regie von Franziska Stuhr aufgeführt wurde.

v.l.n.r. Thomas Fritz Jung, Kristina Lotta Kahlert, Dominik Puhl, Miguel Jachmann, Luise Harder
Foto: Ilja Mess v.l.n.r. Thomas Fritz Jung, Kristina Lotta Kahlert, Dominik Puhl, Miguel Jachmann, Luise Harder

Ja, ich bin vielleicht etwas spät dran, wenn ich nach dem letzten Vorstellungstermin einen Blog-Beitrag dazu schreibe. Ich möchte euch dennoch von dem Stück berichten, denn es war ein gar vorzügliches Stück. Ein Stück, in dem Dramaturgie und Regie es geradezu genial geschafft haben, einen so schwer-gewichtigen Roman wie Orwells Farm der Tiere dennoch ansprechend und unterhaltsam rüberzubringen.

Die Schauspieler unterstützen dies mit ihrem großartigen Spiel. Welch große Schweinerei da auf der ehemaligen Herrenfarm vorgeht wird deutlich, wenn Jonas Pätzold, Dominik Puhl und Luise Harder als Schweine Napoleon, Petzwood und Schneeball sich sofort die Meinungshoheit und damit die Macht holen, nach der Revolution zu greifen, um diese über das Stück immer weiter auszuweiten. Schön ist auch die Doppelbesetzung von Dominik Puhl, der nicht nur als Whip-Pig Petzwood, sondern auch zu Beginn als Farmer Mr. Jones auf der Bühne steht.

v.l.n.r. Dominik Puhl, Jonas Pätzold, Thomas Fritz Jung
Foto: Ilja Mess v.l.n.r. Dominik Puhl, Jonas Pätzold, Thomas Fritz Jung

Auch der Rest des Ensembles weiß zu überzeugen, wie Miguel Jachmann, der erst als Old Major und später als Boxer auftritt, um unerschütterlich dafür zu kämpfen, dass es auf der Farm vorangeht, auch wenn es eigentlich gerade aus dem Ruder läuft. Oder Thomas Fritz Jung, der einerseits als gleichgültiger Esel Benjamin und andererseits als verwöhnte Mollie das Publikum begeistert.

Kristina Lotta Kahlert weiß als Milchkuh Klee zu überzeugen und ist, wie auch andere der Schauspielenden, zusätlich in vielen kleinen Nebenrollen zu sehen, wie den Schafen, die wohl am liebsten in der „Mähhh-Heit“ sein wollen und etwas leichter strukturiert scheinen, wenn sie blind nachblöken „Vier Beine gut, Zwei Beine besser“, was zuvor eigentlich noch als „Vier Beine gut, Zwei Beine schlecht“ formuliert war.

Das Bühnenbild von Ute Radler, das durch Minimalismus überzeugen kann, ist eine schöne Ergänzung zu dieser wundervollen Inszenierung. Eine leere, dunkle Bühne, die den Schauspielenden Platz bietet, um uns die Geschichte näher zu bringen, während sie schwere, zementsackähnliche Säcke über die Bühne schleppen oder auch schleifen, welche sämtliche Arbeit oder auch stumme Charaktere darstellen sollen.

Eine schöne Ergänzung zu dieser wundervollen Inszenierung ist dann noch, dass ein Zuschauer aus dem Publikum gebeten wird einen Menschen auf der Bühne darzustellen, welcher die Farm der Tiere besichtigen soll, als die Schweine anfangen Wirtschaftsbeziehungen zu den anderen Farmen aufzubauen.

v.l.n.r. vorne Jonas Pätzold, Kristina Lotta Kahlert, Miguel Jachmann, Dominik Puhl, Luise Harder, hinten Thomas Fritz Jung
Foto: Ilja Mess v.l.n.r. vorne Jonas Pätzold, Kristina Lotta Kahlert, Miguel Jachmann, Dominik Puhl, Luise Harder, hinten Thomas Fritz Jung

Meinen Text kann man wohl wie Folgt zusammenfassen:

Eine großartige Inszenierung von George Orwells „Farm der Tiere“ am Theater Konstanz unter der Regie von Franziska Stuhr zeigt, wie eine gute Idee von wenigen Machthungrigen pervertiert wird und in einer Schweine-Diktatur endet, während das Ensemble mit genialem Spiel die Geschichte ansprechend und unterhaltsam vermittelt.

ChatGPT, nachdem ich es bat meinen Text in einem Satz zusammen zu fassen.

Danke an das Theater Konstanz und allen Beteiligten, für diese wunderbare Inszenierung.

Habt ihr das Stück auch gesehen,oder kennt ihr andere Inszinierungen, wie ist eure Meinung?
Sagt es mir in den Kommentaren.

Farm der Tiere wurde am Theater Konstanz vom 24.02. – 29.03 aufgeführt.
Dauer 90 Minuten, keine Pause
Regie Franziska Stuhr Bühne Ute Radler Kostüme Evelyn Gulbinski Musik Johannes Hofmann  
Dramaturgie Hannah Stollmayer
Mit Luise Harder, Miguel Jachmann, Thomas Fritz Jung, Kristina Lotta Kahlert, Jonas Pätzold, Dominik Puhl

Fotos aus dem Pressekit des Theater Konstanz, von Ilja Mess
Die Überschrift eine sehr Treffende Zusammenfassung des Romans von ChatGPT

bagalutenGregor
bagalutenGregor

Freizeitblogger, Feuerwehrmann, Sozialdemokrat, telefonischer Kundenbetreuer
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