History of my Computer Life: Heute Linux

Vor circa 31 Jahren kam ein junger Informatikstudent auf die geniale Idee, eine eigene freie Version eines unixoiden Betriebssystems zu entwickeln. Meinereiner wurde in dem Jahr eingeschult. Was ich zu dem Zeitpunkt kannte, den C64 mit seinem eingebautem BASIC Interpreter und dem ebenso ins ROM gegossenen KERNAL. Alles wichtige in einem Chip, einschalten, loslegen, speichern, ausschalten. So grob war es damals für mich, die Hochzeit der Homecomputer eben. Auf Workstations und PCs liefen aber auch damals schon hoch komplexe Betriebssysteme. Wie Unix zum Beispiel. Diese waren damals jedoch nicht besonders günstig zu haben. Ironie, Ende der 70er war UNIX selbst noch quasi freie Software und wurde gegen Erstattung der Kopiergebühr abgegeben. Weshalb sich der Junge Linus Torvalds dafür entschied sein eigenes Betriebssystem zu entwickeln. Das Ergebnis kennt man heute unter dem Namen LINUX.

Mit wenig Konsolen Voodo aufgehübschtes Terminal

Hier soll es jetzt aber nicht um die Geschichte von LINUX gehen, streng genommen nicht mal um LINUX direkt. Denn LINUX, das ist der KERNEL, das was heute gerne als LINUX bezeichnet wird, ist eigentlich viel mehr. Eher ein Gesamtpaket in dessen Innersten ein LINUX KERNEL werkelt. Distribution ist hier der treffende Begriff. Und von denen gibt es einige und damit viel Auswahl.

Wie ich finde Fluch und Segen zu gleich. Es gibt eben nicht DAS eine Linux, sondern eben viele unterschiedliche, an spezielle Bedürfnisse oder auch Hardware angepasste LINUX Distributionen. Die bekannteste heutzutage ist wohl weder Ubuntu noch Mint oder Suse. Nein die bekannteste LINUX Distribution dürfte wohl Android sein. Denn ja, im Herzen jedes Android Smartphones werkelt ein angepasster LINUX Kernel.

Es muss so 2000/2001 gewesen sein. Ich hatte 1999 einen alten XT-PC geschenkt bekommen, der sehr Stabil mit DOS 3.2 lief. Damals ähnlich wie mein geliebter AMIGA 600, allein durch Einlegen einer startfähigen Diskette zum Laufen zu bringen. Ein schönes Gerät die Fischkiste, viel zu groß, völlig untermotorisiert aber mein. Und hey, ohne Webbrowser habe ich auf der Kiste sogar HTML gelernt. Naja, 2000 kaufte ich mir dann einen gebrauchten 486-DX4 welcher mit Win95 lief und die Fischkiste stand davor eingemottet zu werden. Zufällig war mir eine Version von OpenSUSE in die Finger gekommen. So richtig mit gedrucktem Handbuch und ungefähr 6 CDs im Jewelcase. Es war so eine von den coolen Boxen, wo mehrere CDs reinpassten. Da ich früh von meinem Vater einen CD-Brenner geschenkt bekam, war auch ein CD-Laufwerk über. Und hier einmal ein Hoch auf Industriestandards. Wäre nicht im XT-PC bereits ein IDE Festplatten Controller gewesen, so hätte das Experiment hier wohl schon sein Ende genommen. Ja, Experiment trifft es wohl am ehesten. Ein schon damals überalteter PC mit monochrome Monitor, es war ein Experiment, eine Machbarkeitsstudie. Denn ja, es ging. Ich bekam auf die 10 MB Festplatte ein lauffähiges Betriebssystem installiert. Im Konsolenmodus. Denn ein Grafikmodus war mit der vorhandenen Videokarte einfach nicht zu haben. Da ich vorher bereits mit DOS gearbeitet hatte, war das jetzt keine Katastrophe, der Hit aber auch nicht. War ich damals vom AMIGA und jetzt von Windows 95 doch bereits besseres gewöhnt. So startete ich den Midnight Commander, DOS-User kennen ein vergleichbares Programm unter dem Namen Norton Commander, und ich glaube vim war es damals. Naja, und dann wendete ich mich auch wieder meinem Windows-PC zu.

Es dauerte dann wohl noch ca 9 Jahre, wenn ich mich richtig erinnere war es Anfang 2010, dass ich mir mein erstes Netbook zulegte. Bisher hatte ich ja nur große Tower PCs gehabt. Wobei der XT war in einem Desktopgehäuse, aber ich schweife ab. Nun also was tragbares und an sich war ich damit auch sehr zufrieden. Wäre nur nicht dieses vermaledeite Windows 7 Starter vorinstalliert gewesen. Ich meine ernsthaft, ein Betriebssystem, welches nicht mal erlaubt den Desktop Hintergrund zu wechseln und dann auch nur mit 1 GB RAM ausgeliefert werden durfte. Ernsthaft Microsoft?! Das war schon krass schlecht. Doch zurück zu Linux, ich installierte mir also 2010 im Dual Boot ein Ubuntu, nachdem ich den RAM gegen ein 2GB Modul getauscht hatte. Welches genau, da bin ich mir heute nicht mehr sicher, vermutlich 9.10, eventuell auch 8.04 LTS. So genau weiß ich das gar nicht mehr. Und hej, es tat was es sollte, naja fast. Einige Anwendungen gab es halt nur für Windows und/oder MAC OS, wie zum Beispiel die Software für meinen Livescribe Smartpen. Weshalb ich bis heute immer noch Privat Windows einsetze, auch wenn ich – wo es geht – doch versuche LINUX zu verwenden.

Linux Masskotchen TUX auf Holzwand

from PxHere

Nun ja, obwohl nebenbei immer noch ein Windows 7 werkelte, hab ich seit dem viel mit Ubuntu gemacht, auch verschiedene Versionen durchprobiert und angepasst, rumgefrickelt. Vermutlich liegt da auch meine Begeisterung für LINUX, man kann soviel Anpassen wie man will, wenn man weiß wie, oder das richtige Tutorial findet. XD

Ich weiß gar nicht mehr wie genau es geschah, aber es muss wohl so 2015 gewesen sein, ich hatte einem Arbeitskollegen einen Desktop PC abgekauft. Auf dem wohl mal ein Arch lief. Ich hatte schon viel rumprobiert mit verschiedenen Ubuntu Versionen. Das Neuinstallieren hatte ich wohl zuletzt um 2000 herum mit Windows 95 so intensiv gepflegt, wie nun mit Ubuntu. Nur diesmal war es eben nicht, weil ich mir das System zerschossen hatte, sondern weil ich verschiedene Versionen und Desktopumgebungen ausprobierte. Ich glaube mein Arbeitskollege empfahl mir Mint auszuprobieren. Gesagt getan, Mint spielte sich sofort in mein Herz. Ich glaube, gerade weil es so simpel und niederschwellig ist und dennoch einem alle Möglichkeiten offen hält. Der Desktop macht mit Cinemon was er soll und erfüllt meine Ansprüche an einem Desktop, nur etwas hübscher könnte es sein.

Tatsächlich läuft seit einem Jahr parallel auf einem alten Win10 x86-Tablett Fedora mit einem Gnome Desktop. Auf dem Tablett ein guter Desktop, ansonsten nicht meine Welt. Ich bin da etwas konservativer. Auf dem Laptop habe ich im Herbst ElementaryOS mit dem Pantheon Desktop. Schick ja und wer MacOS mag wird ElemantaryOS sicher auch mögen. Meins aber ist es dann doch irgendwie nicht geworden, allein weil es doch recht instabil auf meinem Laptop lief. Dazu kommt, das es ElementaryOS sehr schwer macht Software nach zu Installieren die nicht in deren Quellen gepflegt wird. Ich verstehe zwar die Intention, meins iss’es aber nicht.

Natürlich ist LINUX Mint nicht als DIE Distribution für mich in Stein gemeißelt, genauso wie es Ubuntu nicht war. Wer weiß was als nächstes kommt. Eventuell teste ich mal Manjaro auf dem Laptop, einfach mal schauen wie es läuft. Schick schaut es nämlich aus. Und wer weiß was da so in Zukunft noch so kommt. Auch in der Vergangenheit hab ich schon die ein oder andere Distro kurz mal angetestet. Hier hab ich mich ja nur auf die wichtigsten Punkte konzentriert.

Ok, jetzt lag der Artikel so lange auf Halde, dass die Gegenwart ihn überholt hat. Tatsächlich läuft mittlerweile auf dem Laptop Manjaro und es gefällt mir durchaus, wenn ich auch erstmal am Desktop weiter bei MINT bleiben werde. Besonders hab ich ich mich mittlerweile dadurch so sehr an den GNOME Desktop gewöhnt, dass ich ihn für eine wirklich brauchbare Alternative halte.

Wenn ihr euch jetzt fragt, welches könnte euer Linux sein, schaut euch doch mal die Ausgabe 41.1 vom c’t Uplink rein. da wurde das ganz toll aufgedröselt. Ach und schreibt mir doch bitte mal in die Kommentare welches Betriebssystem ihr warum nutzt und teilt den Beitrag ruhig in euren Netzwerken. 🙂

Ein kurzer Überblick wie man sein persönliches LINUX finden kann in dieser Folge des c’t Uplink.
bagalutenGregor
bagalutenGregor

Freizeitblogger, Feuerwehrmann, Sozialdemokrat, telefonischer Kundenbetreuer
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